Ich ging gestern durch Braunschweig (also den dortigen Bahnhof), plötzlich traf ich auf die üblichen drei Süddeutsche-Zeitung-Verkaufsstudent*ösen (ein Maximalpigmentierter, eine Quotenfrau und ein, äh, Typ). Sie machten diesmal den Fehler, mich anzusprechen. "Süddeutsche kostenlos? :D" (Leute, die Smileys mitsprechen, sind mir ja grundsätzlich suspekt.)
Ich sah auf die Uhr und dachte: "Hm, ja, habe noch etwas Zeit" und sprach: "Wie viele Argumente dagegen braucht ihr?". Meinte der Typ siegessicher: "Ich widerlege ALLE :D". Ich antwortete schlicht: "Leistungsschutzrecht?". Die drei blickten mich fragend an. Offenbar waren sie nicht damit vertraut, dass so eine Zeitung auch noch etwas anderes macht als die Zeit von Studenten zu verschwenden.
Es ergab sich ein Gespräch, in dem ich mich als "kleinen Blogger" vorstellte, was, Piratenpartei - der Button fiel jedenfalls der Frau auf - hin oder her, ja nicht einmal gelogen war. "Aber die Gesetze sind halt so" war der einzige zaghafte Versuch der drei, mich davon zu überzeugen, mir doch trotzdem die Süddeutsche Zeitung zu kaufen. Wenn die Welt schon scheiße ist, dann wenigstens noch 'ne schön schlechte Zeitung dazu, um das auch so richtig genießen zu können.
Keine fünf Minuten später war es drei Süddeutsche-Zeitung-Verkaufsstudent*ösen sichtlich unangenehm, wofür sie da gerade Werbung machten.
Ich möchte diesen Text als Anregung verstanden wissen. Wenn euch auf der Straße Vertreter eines menschenverachtenden Gesetzes um eure Aufmerksamkeit anbetteln, schenkt sie ihnen. Jeder von ihnen, der auf den rechten Weg zurückgeführt wird, ist eine gerettete Seele. Jeden Tag eine gute Tat.